Ugandas Kinder kämpfen!

UiV PlusAllgemein, Lebenswege

Die Kinder und Jugendlichen in Uganda hatten sich so sehr auf das normale Schulleben gefreut. Der Lockdown 2020 hatte lang gedauert und sie hart getroffen. Doch dann stiegen Ende Mai 2021 die Corona Zahlen in Uganda wieder an. Anfang Juni wurde erneut ein 42-tägiger Lockdown ausgerufen. Alle Schulen mussten wieder schließen.

Weiterkommen - trotz Pandemie

Während in der westlichen Welt das Leben von Kindern und Jugendlichen unter Pandemie-Bedingungen stark thematisiert wird, leiden die Kinder in vielen ärmeren Ländern lautlos. So auch in Uganda. Keine Schlagzeilen verraten ihr Schicksal. Kein Aufschrei empörter Politiker. Kinder oder Eltern erscheinen nicht in den Nachrichten, um ihrer Wut und ihrer Empörung Luft zu machen.

Diese widerstandsfähigen, zielstrebigen Kinder in den armen Ländern sind die wahren Helden dieser Pandemie. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die tagsüber ihren Eltern auf den Felder helfen oder als Straßenhändler Kleinigkeiten verkaufen, um dann abends beim Dämmerlicht eines Kerzenstummels, einer Taschenlampe oder Paraffin-Sturmlaterne noch versuchen, weiter am Lehrstoff dranzubleiben. Damit sie dann, wenn sich ein „Corona-Fenster“ öffnet, ihre Prüfungen, ebenfalls nachts, schreiben können. Denn für sie ist Bildung der Weg aus der Armut, der Weg in eine bessere Zukunft mit Perspektive.

Flackernde Laternen

Der Himmel erstrahlt in den herrlichsten roten, rosa, orangen Tönen; die letzten Sonnenstrahlen verabschieden sich. Apili schaut den Himmel an. Sie streckt ihren Körper, der den ganzen Tag auf dem Feld gearbeitet hat. Dann legt sie die Hacke über ihre Schultern und geht mit ihren Geschwistern nach Hause.

Dort hat ihre Mutter, genau wie auch gestern, Posho und Bohnen zubereitet. Nach dem Essen holt Apili ihr Schulheft aus der Plastiktüte und versucht beim flackernden Licht der Sturmlaterne ein paar Seiten zu lernen, denn in ein paar Tagen hat sie Prüfungen. Auch ihre Prüfungen wird sie nach Sonnenuntergang schreiben müssen. Denn wegen der Pandemie werden die Klassen in Schicht-Unterricht abgehalten und so auch die Prüfungen.